ZU BESUCH IN FRAU KRECHELS BARBIE-WELT

„Bei Sonne geht der Regenwurm baden
die Luft ist grüngetupft, der Himmel blaugestreift
Brennesselstauden blühn, Ameisen wimmeln
ein wenig Wasser kann nicht schaden
an Brust und Herz und Nieren, Waden.
So aalt er sich im nassen Naß
die Glieder seines Leibes: blanke Ringe
der Tag ist schön, das Baden sehr gesund.“
Diese Zeilen hatte Barbie gerade gelesen, als es ihr völlig klar wurde: sie musste ans Meer, dorthin wo die Sonne und der Wind herkommen. Wo sich der Meeresgrund langweilt und wo die Wellen endlos tanzen. Davon schreibt die Berliner Autorin Ursula Krechel in ihrem Theaterstück „Ich glaub, mich tritt ein Meerschwein“. Jetzt konnte man die unmögliche Geschichte auf einer Wiesbadener Bühne sehen. Gespielt von den Gruppen des Darstellenden Spiels der Diltheyschule. Und wie es schon Frau Krechel klar und deutlich bereits an anderer Stelle schrieb: „Bei Licht besehen, sind die Dinge hell. Der Mond ist weiß, die Sonne manchmal heiß.“ Da hat sie recht. Ganz besonders in diesen Tagen, wo endlich auch der Sommer zu uns kommt.
